BI Adelheidsdorf bei Bundestreffen in Fulda

Geballte Kraft statt Einzelkämpfer: Am Wochenende fand in Fulda ein Treffen der Bürgerinitiativen (BI) statt, die sich gegen die Stromtrasse Suedlink wehren. Mit dabei waren auch Vertreter der BI „Adelheidsdorfer Bürger gegen Suedlink“.

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ADELHEIDSDORF. Im Bundesverband der Bürgerinitiativen haben sich mehr als 60 Initiativen zusammengeschlossen. Der Verband wurde aus Protest gegen die geplanten Gleichstromtrassen gegründet. Ziel ist die bundesweite Vernetzung der Bürgerinitiativen untereinander, um dem Protest gegen Suedlink eine starke Stimme zu geben. „Wir sprechen uns für eine dezentrale und bürgerfreundliche Energieplanung aus“, heißt es auf der Verbands-Homepage.

In Fulda wurde über die Passage zur Energiewende im Koalitionsvertrag, den Netzausbau, gesundheitliche Risiken und den Trassenverlauf diskutiert. Neben Politikern waren auch Vertreter der Bundesnetzagentur und des Betreibers Tennet vor Ort.

Die Adelheidsdorfer Interessen vertrat unter anderem BI-Gründungsmitglied Angela Hoffmann. Sie war zufrieden: „Der Konvent war sehr informativ, wir erhielten viele neue Informationen und nehmen die Gesprächsangebote seitens der Politiker, von Tennet und der Bundesnetzagentur gerne an“, sagte sie. Es mache Mut, dass man an der Seite von vielen anderen Bürgerinitiativen stehe.

Die Bürger aus Adelheidsdorf stellten bei dem Konvent die Situation in Großmoor vor. Auf einer Karte zeigten sie die den vorgeschlagenen Trassenverlauf zwischen Theater- und Zwillingstraße. Mit der Frage „Wohnen wir hier im Niemandsland? Bitte nehmen Sie zur Kenntnis, dass wir hier ein Wohngebiet sind“, hatten sich die Bürger zuvor direkt an Tennet gewandt.

Rechtsanwalt Meinrad Mayer, der die Adelheidsdorfer beim Treffen in Fulda begleitete, fasste zusammen: „Wichtig zum jetzigen Zeitpunkt ist, dass sich die Bürger auf die anstehende Anhörung rechtzeitig vorbereiten, um nicht Gefahr zu laufen, dass nach Fristablauf vorgetragene Argumente als verspätet zurückgewiesen werden können. Alternative Trassenvorschläge sollten an vorgesehener Stelle in die Pläne im Internet eingetragen werden.“

Unterdessen hat Adelheidsdorfs Bürgermeisterin Susanne Führer erklärt, dass Tennet-Vertreter in Kürze im Gemeinderat erwartet werden. „Dann werden wir erfahren, wie der neueste Stand ist und ob wir noch betroffen sind“, sagte sie. Die Gemeinde Adelheidsdorf werde alles unternehmen, damit die unterirdische Stromautobahn nicht mitten durch Großmoor verläuft. Die Trasse müsse entweder am Ort vorbei oder ganz woanders gebaut werden, fordert Führer. Sie sei optimistisch, dass Tennet die Pläne überdenke. „Die wollen ja auch möglichst wenig Ärger haben. Führer fragt: „Mitten durch den Ort – was soll das?“

Geplant ist, dass ab 2025 über den Suedlink Strom aus erneuerbaren Energien von der Küste bis nach Bayern fließen soll. Dass es bis dahin noch ein weiter Weg ist, zeigen die vielen Proteste entlang der Strecke. Der Netzbetreiber Tennet hatte vor rund einem Jahr einen Vorschlag für den Verlauf der Stromtrasse vorgelegt. Dieser sieht den Bau von Suedlink durch den Kreis Celle vor. Die Pläne sind besonders in Adelheidsdorf umstritten, weil die Trasse mitten durch Großmoor verlaufen könnte.

Simon Ziegler Autor: Simon Ziegler, am 27.03.2018 um 16:42 Uhr
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